Meditations-Retreat über den Jahreswechsel
28.12.2023 – 2.1.2024
Wir sitzen gemeinsam, wir atmen, gehen, tanzen, singen, schweigen und tauschen uns aus. Jeden Tag gibt es eine Stunde Yoga oder Feldenkrais.
Bei allem, was wir tun, geht es nicht um Können oder Leistung, sondern darum, unsere Wahrnehmung zu verfeinern und uns und unseren Körper mehr und mehr bewusst zu erleben und dadurch zu entspannen.
Am Silvesterabend nehmen wir uns Zeit, Rückschau zu halten, das Jahr noch einmal zu betrachten, Dinge abzuschließen – und so Platz für das Neue, Unbekannte zu schaffen, vielleicht auch Wünsche oder Visionen zu formulieren.
Termin:
Donnerstag, 28.12.2023 – Beginn 20 Uhr
bis
Dienstag, 2.1.2024 – Ende gegen 15 Uhr
Ort:
Seminarhaus Finkenwerder Hof
Kosten:
Leitung des Retreats: auf Spendenbasis!
Ü & VP sowie Yoga / Feldenkrais: ab € 400
EZ und gehobene DZ begrenzt verfügbar, mit Zuschlag
Annette Rubeau | rubeau(at)finkenwerderhof.org
T. 030-834 096 81
„Retreat“ bedeutet in diesem Fall nicht tagelanges Schweigen, sehr frühes Aufstehen oder andere Auflagen oder Entbehrungen. Ich meine „Retreat“ einfach im ursprünglichen Sinne, also: Rückzug.
Wir ziehen uns zurück aus dem Alltag, aus dem Weihnachtsgeschehen, aus der Betriebsamkeit. Da aber praktisch niemand von jetzt auf gleich still werden kann, wenden wir in unseren gemeinsamen Tagen vielerlei hilfreiche Methoden an, um uns zu entspannen und ruhiger zu werden:
- Einfache Kreistänze
- Sitz-, Geh-, Bewegungs- und Atemmeditationen
- Singen einfacher Melodien (Mantren, Kanons)
- Täglich ca. 1,5 Stunden Yoga oder Feldenkrais
- Kontakt und Austausch über unsere Meditationserfahrungen und was uns beschäftigt
- Spaziergänge in der Natur
- Inspiration durch Texte und Gedanken zur Stille und zur Einheit
- und anderes mehr …
Wir gehen, jeder für sich und auch ein wenig gemeinsam, auf Entdeckungsreise. Wir spüren der Stille nach und erleben dabei allerlei, möglicherweise ein breites Spektrum: von innerer Unrast, banalen, zwanghaften oder erhellenden und erhabenen Gedanken bis hin zu Leere oder zu süßer Grenzenlosigkeit und Verbundenheit und Empfindungen, die sich der Beschreibung mit Worten entziehen. Dies kann eine sehr intensive und auch intime Reise sein. Schön ist es, diese Reise in einem sicheren und vertrauensvollen Rahmen zu erleben. Aus diesem Grund ist es uns wichtig, dass dies keine offene Gruppe ist, sondern dass wir alle vom Anfang bis zum Ende dabei sind und dass es eine grundlegende Verbindlichkeit gibt.
Wir werden gemeinsam sitzen, atmen, gehen, tanzen (v.a. Kreistänze), singen, schweigen und uns austauschen. Wir freuen uns sehr, dass Doris Schellig aus Hannover wieder dabei sein wird und uns jeden Tag eine Sitzung Yoga und Feldenkrais im Wechsel geben wird. Es wird auch Schweigephasen geben, also mal ein Essen oder eine Pause in Schweigen.
Den Jahreswechsel betrachten wir nicht als Höhepunkt des Retreats. Am Silvesterabend werden wir uns Zeit nehmen, Rückschau zu halten, das Jahr noch einmal zu betrachten, Dinge abzuschließen – und so Platz für das Neue, Unbekannte zu schaffen, vielleicht auch Wünsche und Visionen zu finden. Während dieser fünf Tage gibt es kein Fleisch und keinen Alkohol – auch nicht in der Silvesternacht.
Hier noch ein Text zur Anregung und Einstimmung:
Gedanken über Meditation und Stille und was wir im Retreat tun
In der Meditation geht es um die Stille, und das Geheimnis der Meditation kann vielleicht darin gesehen werden, dass wir dort immer tiefer in uns selbst sinken, bis da hin, wo wir nichts mehr wollen, wo wir mit dem, was ist, einverstandensind. Dort, in diesem honigsüßen Zustand sind wir eigentlich zu Hause, dort befinden wir uns in einem ausgeglichenen inneren Frieden.
Der ständige Anspruch, anders zu seinals wir eben sind, ständig anderswo zu sein als da, wo wir eben sind – aus dieser ständigen Diskrepanz zwischen IST und SOLL entsteht die Vorherrschaft des Denkes. Unsere „Denkmaschine“ teilt uns mit, uns endlich von hiernach da zu bewegen, um endlich da zu sein, wo wir hin gehören. Bewegen wir uns dann da hin, kommt eine neue „Marschroute“ – aus diesem endlosen Bemühen, aus diesem zwanghaften Bedürfnis entsteht eine permanente und vielfach chronifizierte Anstrengung, das zwanghafte Denken.
In der Meditation hören wir auf, uns irgendwohin zu bewegen. Wir bleiben einfachsitzen, ruhig sitzen und schauen uns dabei zu.
Auch in der Gehmeditation bleiben wir ruhig – wir bewegen uns langsam, aber ohne irgendwo hin zu gelangen, wir bewegen uns im Kreis und schauen und fühlen dabei, wie wir uns langsam bewegen.
Auch beim Singen und Tönen ist es sinnvoll, dies nach Möglichkeit ohne Druck, Anspruch und Ziel zu tun – es sei denn dem, sich immer mehr zu entspannen. Singen öffnet das Herz, Singen ermöglicht die Erfahrung von Einheit und Verbindung. Beim Singen von Mantren geht es nicht darum, irgendwohin zu gelangen – wir singen einfach immer dasselbe, schauen uns zu und fühlen, was dabei geschieht.
Im Retreat werden wir auch bewusst atmen, hinaus in die Natur gehen, Kreistänzetanzen und mit uns alleine sein.
Diese Entschleunigungwird uns deutlicher spüren lassen, was unserem inneren Frieden im Wege steht; wie wir vom HIER und JETZT in das DANN und DORT gelangen – wir werden zum Zeugen, dass und wie dies geschieht, und wie wir das tun.
Über all diese Vorgänge und Beobachtungen werden wir uns in Abständen austauschen, uns von dem Ballast des Denkens befreien und uns in den anderen sehen und erkennen.
Meditation ist wie Forschen, wie Einsichten erlangen, und der Forschungsgegenstand sind wir selbst. Zwischen den Meditationsphasen wird es hin und wieder kurze Vorträge geben. Wenn man sitzt, ist es sehr hilfreich, Hinweise über bestimmte Zustände zu bekommen, die man vielleicht bereits erfahren hat.